Bushcraft & Survival

Bushcraft ist ein englischer Begriff, der wortwörtlich mit „Wildniswerken“ übersetzt werden könnte. Ich habe im Magazin „Walk & More“ der Deutschen Wanderjugend einen Artikel zum Thema geschrieben: hier kann man ihn in voller Länge lesen.

Bekannt ist der Begriff leider noch nicht so stark, vor allem weil er von dem aktuellen Trend „Survival“ vielerorts überschattet wird. Während es beim Survival aber darum geht, unter allen Umständen zu überleben, liegt beim Bushcraften der Schwerpunkt in einem plan- und rücksichtsvollen Handeln. Ich begebe mich in die Natur, um dort neue Erfahrungen zu machen und nehme alles mit, was ich dazu brauche. Dabei wird das Ziel verfolgt, mit immer weniger Werkzeug und Material in der Natur zurecht zu kommen.

Durch das Aneignen von Wissen über die Natur soll die eigene Komfortzone immer mehr erweitert werden, um sich selbst als Teil der Natur zu erfahren. Letztendlich geht es darum, die eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten zu üben, eigene Ängste zu überwinden, ohne dabei die Umwelt oder andere Menschen zu schädigen.


Survivaltechniken sind Überlebenstechniken, die immer dann zum Tragen kommen, wenn alles andere versagt hat, oder das Unerwartete zuschlägt.
Überleben gestaltet sich in jeder Umgebung unterschiedlich. Deshalb macht es auch keinen Sinn, sich rein auf die Naturmaterialien zu versteifen, denn wenn es um das eigene Leben geht, wird alles eingesetzt, was man am Körper trägt.

Im Gegensatz zum Bushcraft kann dann auch keine Rücksicht mehr auf die Natur genommen werden. Das gesamte Handeln und Denken ist auf ein Ziel ausgerichtet: Survival ohne Rücksicht auf Verluste. Dann wird mit dem Regenponcho Wasser gesammelt, mit einer Batterie Feuer gemacht, der Tampon als Zunder verwendet, der Fahrradreifen als Notsignal verbrannt und alles gegessen, dem man habhaft werden kann.

Nicht nur, dass sowas nur im absoluten Ausnahmefall legal ist, ist vieles eben auch nur in der Ausnahmesituation sinnvoll. Aber Feuermachen ohne Feuerzeug, Grillen ohne Grill und Salatsammeln ohne Supermarkt ist für viele Menschen, auch ohne Notlage, gut zu wissen und zu können.